Normen und Standards für die XR-Branche

Die XR-Branche wächst aus der Forschung hinaus und entwickelt sich zunehmend zu einem relevanten Wirtschaftszeig. Entsprechend wichtig sind Normen und Standards, damit verschiedene Akteure gemeinsam die Visionen rund um das Metaverse verwirklichen und reale Mehrwerte schaffen können. Dazu hat das DIVR an einer Reihe Austauschformaten teilgenommen.

Strukturierter Dialog zu immersiven Technologien (Metaverse) im BMDV

Zu Beginn des Jahres hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr ein Forum zum Thema Metaverse initiiert. Das Deutsche Institut für virtuelle Realitäten (DIVR e.V.) ist der Einladung genauso gefolgt, wie viele andere Akteure der Branche, u.A. das Deutschen Institut für Normung (DIN e.V.). Erörtert werden seither Fragen rund um Normen und Standards für die XR-Wirtschaft, besonders aber die Folgende: Welchen Fokus soll Deutschland aus seiner Perspektive bei dem Thema setzen?

Spitzentreffen von Politik und Branche – Fokus: Industrial Metaverse

Strukturierter Dialog zu immersiven Technologien (Metaverse) im BMDV – bereits zum dritten Mal fand dieses Format am 23.03.2023 in Berlin statt und vereinte die wichtigsten Akteure aus Politik, Wirtschaft und Forschung zum Themenfeld. Für das Deutsche Institut für virtuelle Realitäten (DIVR e.V.) war Markus Rall, erster Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins aus Dortmund vor Ort.

„Als Industriestandort ist Deutschland international stark. Folglich sehen alle Akteure hier den größte Potential für die Bundesrepublik“, so Rall. „Entsprechend folgerichtig scheint die Entscheidung des DIVR zu sein, Dortmund in der Industrie-Metropole Ruhr als Gründungsort für das Institut und Austragungsort für den DIVR XR Science Award gewählt zu haben.“

Aus der Forschung in die Wirtschaft – XR Science Award aggregiert Wissen

Der DIVR XR Science Award bringt seit dem Jahr 2018 jährlich die graue Eminenz rund um das Themenfeld XR im Ruhrgebiet zusammen. Über 130 Bewerbungen von innovativen VR / AR Hochschulprojekten verzeichnete das Format allein im letzten Jahr und hatte Beiträge u.A. von der LMU München, ETH Zürich, RWTH Aachen und vielen weiteren Eliteuniversitäten des DACH-Raumes.

„Mit dem DIVR XR Science Award kommt die gesamte Forschung zum Thema einmal im Jahr zusammen. Aufbauend darauf und in Absprache mit den führenden Konzernen sollten Beiträge im Hinblick auf Normen und Standards geleistet werden.“, so Rall. Die damit formulierte Einladung richtete er an die entsprechenden Vertreter und schlug die Gründung eines DIVR-Beirat vor.

Markus Rall

Markus Rall, 1. Vorsitzender DIVR e.V. beim BMVD

DIVR-Beirat – ein Beratungsgremium für Politik und Wirtschaft

Das DIVR ist überzeugt, dass die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft Deutschlands im Hinblick auf immersive Technologien gestellt werden können, um bei Trends wie dem von Meta (ehemals Facebook) formulierten Ambitionen rund um das Metaverse zu partizipieren. Der Beitrag des DIVR e.V. dazu soll der DIVR-Beirat, ein Beratungsgremium für Politik und Wirtschaft, sein.

„Wir möchten der Forschung aus dem DACH-Raum eine Stimme in den Gremien bieten, die über Normen, Standards und ggf. regulatorische Maßnahmen entscheiden“, so Rall. „Entsprechend machen wir uns stark für die Gründung des DIVR-Beirat, der die führenden Forscher zum Themengebiet vereint und zeitgleich interdisziplinär aufgestellt ist.“

Viele Baustellen in allen Wirtschaftszweigen und Lebensbereichen

Immersive Technologien bilden nicht nur einen auf sich selbst beschränkter Wirtschaftszweig. Viel mehr gliedern sie sich in bestehende Branchen und Lebensbereiche aller Menschen ein und revolutionieren diese. Recruiting, Schulung- und Ausbildung mit Virtual Reality beispielsweise ist nur eines von vielen Anwendungsfeldern für XR-Technologien.

Entsprechend wichtig ist es die vor uns liegenden Entwicklungen direkt vernetzt und interdisziplinär zu denken. Fragestellungen sind: Welche Austauschformate, beispielsweise für Avatare oder andere 3D-Assets braucht es? Kann das Industrial Metaverse auf der Industrie 4.0 Strategie aufbauen? Inwieweit können solche Projekte mit sensiblen Daten beispielsweise über Clouds wie Gaia-X laufen?

Lernen von „Old-School Metaversen“ wie MMORPGS

Viele dieser Fragen werden sich in einem völlig anderen Kontext schonmal gestellt haben. Denn letztlich sind die „Old-School Metaversen“ in Form von Massive-Multiplayer-Online-Role-Play-Games (MMORPGs), wie man sie beispielsweise von World of Warcraft kennt, nicht weit weg von den virtuellen Welten, die mit immersiven Medien nun im Industrie-Kontext kommen.

„Marktplätze für digitale Assets existieren schon seit Jahrzehnten in der Gaming Welt.“, so Timon Thöne, DIVR-Gründungsmitglied. „Die Fragen nach Austauschformaten zwischen Games, Übertragungsformaten und Protokollen über das Web und viele weitere Themen wurden hier im Sinne der Game-Konzerne gelöst. Hier können wir viel lernen.“

Timon Thöne, Gründungsmitglied DIVR e.V.

Metaverse: Zentralisiert oder Dezentralisiert?

Europa hat die Plattform-Ökonomie verschlafen und damit seine Chancen im Consumer Markt. Die aktuelle Entwicklung im B2B, bzgl. dem Industrial Metaverse eröffnet jedoch neue Chancen. Deutschland sollte diese Chancen definitiv ergreifen und sieht sich doch zeitgleich mit einer Frage konfrontiert, die zurzeit an alle Akteure des Web 2.0 herangetragen wird: Dezentralisierung.

Sind Oligopole, beispielsweise bei Online-Marktplätzen oder in den sozialen Medien gut? Bedarf es einer Dezentralisierung, beispielsweise um Firmen- und Nutzerdaten zu schützen und damit die Interessen Deutscher Unternehmen im Industrial Metaverse? Hier gilt es viele Grundsatzfragen zu klären, beispielsweise ob die Blockchain Technologie Fluch oder Segen hierbei sein kann.

Blockchain Metaversen: Chance oder Risiko? Definitiv energieintensiv!

Die Blockchain Technologie war nie umstrittener. Neben einem hohen Energieverbrauch und dem daraus resultierendem, schlechten Co² Fußabdruck macht die Kryptowährungen ermöglichende Technologie regelmäßig Schlagzeilen rund um diverse Spekulationsgeschäfte. Im Kontext des Metaverse erlebte die Technologie zuletzt ihren Hype unter dem Begriff NFT.

Eben diese Non-Fungible-Tokens (NFTs) könnten es sein, die Nutzern ermöglichen Ihren Avatar von Metaverse A in Metaverse B zu übertragen, solange beide Metaversen mit denselben Übertragungsprotokollen und Dateiformaten arbeiten. Es bleibt spannend all diese Entwicklungen zu beobachten und in Formaten wie dem des BMVD auf all diese Chancen und Risiken hinzuweisen.

Viele offene Fragen

Das Deutsche Institut für virtuelle Realitäten (DIVR e.V. gemeinnützig) wird sich auch Zukünftig diesen und vielen Weiteren Fragen widmen und mit Rat und Tat Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Weg in das Metaverse unterstützen. Sie haben Fragen oder Anregungen?

DIVR – Kurator & Impulsgeber rund um Extended Reality (XR)

Das Deutsche Institut für virtuelle Realitäten (DIVR e.V.) ist ein bundesweit aktiver, gemeinnütziger Verein, der sich mit den Potentialen von XR-Technologien (Virtual Reality, Augmented Reality, Mischformen) auseinandersetzt. Wir streben danach, den Einsatz der besagten Technologien zum Wohle der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft aktiv zu unterstützen und mitzugestalten.

Dazu kuratieren wir Wissen, stellen es zur Verfügung und bringen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik an einen Tisch. Dabei betrachten wir nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken und wirken auf eine angemessene, wissenschaftlich fundierte Regulierung hin. Zudem wirkt das DIVR als Impulsgeber zur Umsetzung von XR-Projekten mit einem breiten Spektrum an Partnern.

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iCapital 2022

Dortmund, der Sitz des DIVR e.V., ist von der Europäischen Kommission mit dem Titel "iCapital 2021 - Europäische Innovations­hauptstadt" ausgezeichnet worden. Wir sind ein aktives Mitglied des Dortmunder Innovations­ökosystems, das sich durch Kooperation auszeichnet.

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